Kinzigman in Langenselbold: Topleistungen, aber dürftige Resonanz bei widrigen Bedingungen
Mit nur wenigen Zuschauern war die zehnte Auflage des Kinzigman-Triathlons schwach besucht. Auch das Teilnehmerfeld hatte große Lücken. Doch trotz Regen beim Start und aufgeweichtem Boden auf der Laufstrecke erreichten in der Regionalliga Mitte bei den Männern Samuel Möller (Darmstadt) und Judith Wirth (Koblenz) bei den Frauen mit 57:07 Minuten beziehungsweise 1:06,39 Stunden hervorragende Siegerzeiten.
In der Jedermannklasse gewann Tim Adolphs mit 1:06,13 Stunde den Triathlon. Beste Frau der Jedermannklasse war Regina Rex auf Gesamtplatz drei mit 1:07,51 Stunde, Sieger der Staffelwertung wurde „Team hoch 3“, bestehend aus Lisa Kubik (Schwimmen) Ingo Kubik (Rad) und Tim Kubik (Laufen) mit 1:04,12 Stunde. Das Inklusionsrennen gewann Luis David Caro Wagner mit 2:02,21 Stunden.
Die Teilnehmer hatten lange auf die zehnte Ausgabe des Kinzigmans warten müssen: Im Jahr 2020 hatte der ADAC Triathlonclub Main-Kinzig statt des Rennens am Kinzigsee ein „Bike & Run“ quasi im Homeoffice abhalten müssen: Jeder gemeldete Teilnehmer konnte seine eigene Strecke dokumentieren. Im Jahr darauf musste der Kinzigman komplett ausfallen.
Am eigentlich geplanten Renntermin im Mai dieses Jahres war der Kinzigsee aufgrund einer beschädigten Trennfolie infolge eines Sturms eine Baustelle, und das Rennen musste erneut verschoben werden. So kam es dann gestern zur ersehnten Neu-Auflage. Während die Regionalliga Mitte noch im strömenden Regen starten musste (hier landete das Team des SV Gelnhausen auf Rang vier des neun Teams umfassenden Starterfeldes), konnte das Jedermannrennen eine Stunde später bereits auf trockeneres Wetter bauen. Der veranstaltende Verein hatte Lauf- und Wechselzonen mit „mehreren Kilometern“ Flatterband in eine Triathlon-Oase verwandelt und mit einem Kaffee- und Kuchenstand auch an die Zuschauer gedacht. Nachdem der letzte Kinzigman im Jahr 2019 noch rund 250 Einzelstarter hatte, waren es bei der zehnten Auflage nur 26. Die Vorsitzende des Triathlonclubs, Anna-Katharina Becker, hofft, dass dies nur eine vorübergehende Flaute bei den Teilnehmerzahlen ist.
Die 500 Meter Schwimmstrecke, mit einem Wendepunkt an Land, sowie die Fünf-Kilometer-Laufstrecke waren komplett auf dem Gelände des Kinzigsees untergebracht, während die 20-Kilometer-Fahrradroute vom See bis zum Ortseingang Rothenbergen verlief. Dort gab es wiederum einen Wendepunkt, und es führte die Teilnehmer die gleiche Strecke zurück bis zur Wechselzone am Eingang des Sees. Die nur rund 50 Zuschauer und Begleiter, die an der Strecke standen, konnten in der Regionalliga Mitte Männer einen spannenden Wettkampf zwischen Samuel Möller und Moritz Werrbach beobachten: Noch in der letzten der fünf Laufrunden lag Werrbach vorne, bis sich dann doch beim Zieleinlauf Möller durchsetzen konnte. Sportlich sehr fair umarmten sich beide nach dem Zieleinlauf und beglückwünschten sich für den gelungenen Wettkampf.
Bei Platz drei und Platz vier war es noch enger: Nur um 26 hundertstel Sekunden musste sich Adrian Hausding gegen Michael Victor geschlagen geben. Obwohl die Zuschauer auf dem Areal des Sees verteilt waren, erhielten alle Wettkämpfer viel Unterstützung und Anfeuerungsrufe. Nur ein einziger der 35 Starter in der Regionalliga der Männer musste seinen Wettkampf nach der Radstrecke abbrechen. Obwohl der Kinzigsee beim Start nur 16,7 Grad Wassertemperatur hatte, gab es beim Jedermannrennen tatsächlich einen einzelnen Teilnehmer in Badehose. Erst ab 16,0 Grad verpflichtete der Veranstalter zum Tragen eines Neoprenanzuges.
Alle Ergebnisse des gestrigen Kinzigman-Triathlons sind im Internet einsehbar www.maxx-timing.de/ergebnisse
Kinzigman-Impressionen: Ab in die Fluten des Kinzigsees und …
… weibliche Dynamik in der Wechselzone. Fotos: Goldstein